
Neustart nach XXL-Pause: Die Handballerinnen vom HC Leipzig schnuppern endlich wieder Hallenluft. Die Spielerinnen des Zweitligisten werden dosiert ins Training zurückgeführt, die Belastung Stück für Stück hochfahren. Ab Juli dann Vollgas.
Erstes Treffen draußen vor der Hallentür am Freitagnachmittag – im großen Kreis, zuwinken, lächeln, das Hallo muss ohne die üblichen Umarmungen auskommen. Die jungen Handball-Damen des HC Leipzig halten sich ans aktuelle Ritual und werden von Athletiktrainer Robert Leibiger mit Ellbogen- und Fußgruß zum Neustart nach einer gefühlten Ewigkeit willkommen geheißen. Auf die Hände gibt’s einen Sprühstoß Desinfektionsmittel.
„Wir freuen uns alle, dass es endlich wieder losgeht“, bringt Jacqueline Hummel (28) die Gefühlswelt auf den Punkt. Die Kapitänsfrau des Zweitligisten und Zwillingsschwester Stefanie haben gerade ihren Vertrag um ein Jahr verlängert. Neu in der Runde ist Nina Reißberg (21) und wiederum auch nicht. Denn ihre Handball-Schule war blau-gelb und hieß HCL (2013-2017). Dann wechselte die Kreisläuferin für zwei Jahre zum SV Union Halle-Neustadt, bevor es im vergangenen Sommer zum Bundesligisten Mainz 05 ging. Jetzt also wieder Leipzig, die Familie, die Mädels, von denen sie einige noch kennt, und endlich wieder Hallenluft schnuppern. „Das ist wie nach Hause kommen“, sagt Nina Reißberg, die ihr Fernstudium (Eventmanagement) hier fortsetzen wird und in eine WG mit Teamkollegin Emely Theilig (20) gezogen ist.
Der nächste große Kreis wird gebildet, in der Halle der Sportoberschule begrüßt nun Cheftrainer Fabian Kunze (29) die Spielerinnen zur Vor-Vorbereitung. Dosiert soll es nach der XXL-Pause losgehen, ein langsamer, gesundheitsdienlicher Aufbau, um wieder in den Alltag reinzukommen. „Am 1. Juli geht’s richtig los. Dann werden wir die Belastung hochfahren und Vollgas geben“, kündigt Kunze an. An dessen Seite arbeitet jetzt Steffen Obst. Der gebürtige Berliner hatte bereits gegen Ende der Saison die A-Jugend unterstützt. Der langjährige Co-Trainer Max Berthold tritt aus persönlichen Gründen kürzer.
Nach der Erwärmung ist vor dem Krafttest. Gewollte Grüppchenbildung mit Abstand. Anfeuerungsrufe sind zu hören. Die Klassiker wie Bankdruck, Bankzug oder TRX-Rudern kommen zum Einsatz – Willkommen zurück.
Quelle: Kerstin Förster, Sportbuzzer, 05. Juni 2020