
Nach zwei Jahren harter und intensiver Arbeit ging es zum großen Finale: zum 20. Wismar-Junior-Cup bzw. Ostdeutschen Meisterschaften. Los ging es am Freitag mit zwei Kleinbussen. Nach dem die Mannschaft am Nachmittag das Quartier in der JH bezogen hatte, ging es traditionell noch einmal zum alten Wismarer Hafen – diesmal mit Hafenfest!
Nach Frühsport und Frühstück ging es Samstagfrüh zu Fuß in die Halle. Nach der Eröffnung mit allen Mannschaften konnten wir noch einen Großteil unserer Gegner beobachten, da wir erst das dritte Spiel hatten. Zum Auftakt trafen wir auf den Thüringen-Meister aus Eisenach. Nach dem die Anfangsnervosität abgelegt war, ließ man dem SVW nicht wirklich mehr zum Zuge kommen und gewann mit 12:3. Im zweiten Spiel mussten die jungen Damen dann Farbe bekennen. Gegner war der SV Union Halle-Neustadt – ein ganz anderes Kaliber. Es entwickelte sich ein ordentliches Spiel auf Augenhöhe. Mit der Zeit konnte sich der HCL aber immer weiter absetzen und am Ende mit 13:9 gewinnen. Im ominösen dritten Spiel war der Gegner der Brandenburg-Meister, der Frankfurter HC. Dieser hatte kurioser Weise sein Auftaktspiel gegen Wismar verloren und stand nun unter Druck für die Hauptrunde. Aber die Mädchen spielten auch hier aus einem Guss und siegten klar mit 15:9. Mit der Gewissheit die beiden potentiellen Hauptrundengegner geschlagen zu haben und mit 4:0 Punkten am Sonntag in die Finalrunde einzuziehen, legte sich auch die letzte gefühlte Anspannung. Im vierten Spiel ging es gegen den Gastgeber aus Wismar, bei dem man den Leistungsträgern größere Pausen gönnte ohne dass diesmal der Spielfluss litt. Die TSG hatte nicht viel entgegenzusetzen und so gewann die D1 mit 21:4. Im letzten Spiel des Tages gegen den Berliner Vize TSV Rudow ging es für beide Mannschaften eigentlich um nichts mehr. Vielleicht war das auch der Grund warum einige Mädels nicht mehr so richtig bei der Sache waren. Letztendlich wurde aber auch dieses Spiel mit 12:9 für sich entschieden.
Aufgrund der Temperaturen, des Hafenfestes und der Zeit brach man mit der Tradition und ging nur Eis essen um sich dann etwas auszuruhen bzw. zu proben. Am Abend kamen dann noch die Eltern zum geselligen Beisammensein und um dem Kulturprogramm zu lauschen. Vielen Dank für die Show (es war nur etwas schwer zu verstehen …)!!
Aufgrund der Tabellenkonstellation traf man im ersten Spiel am Sontag auf Rödertal. Die Mannschaft hatte sich viel vorgenommen – die Bienen natürlich auch. Immerhin hatten sie schon zwei Minuspunkte auf dem Konto. Leider konnten unsere Mädchen kaum an den Samstag anknüpfen. Mit zu viel Respekt leistete man sich das schlechteste Turnierspiel und produzierte mehr Fehler als am Vortag zusammen. Am Ende wurde es mit 4:11 unglücklich deftig. Der Zug für Gold und Silber war eigentlich abgefahren. Aber eine Medaille wollte man unbedingt haben. Im nächsten Spiel gegen die Fortuna aus Neubrandenburg (Vize MeckPom) konnte man sie klar machen. Die Abwehr Stand, der Angriff war gut aber etwas glücklos. Trotz einer knappen 2 Tore-Führung für den HCL schenkte Fortuna das Spiel indirekt zur Pause ab. Beide Mannschaften gönnten ihren Leistungsträgern Pause und der HCL gewann am Ende mit 9:5. Da bei Punktgleichheit das Torverhältnis ausschlagend ist, tat der Berliner TSC und vor allem Rödertal in ihrem letzten Spiel alles um schon im Voraus Nägel mit Köpfen zu machen. Die Bienen zogen im Torverhältnis mit Berlin gleich, so dass unsere Mannschaft im allerletzten Spiel des Turniers zum Meistermacher avancierte: Bei einem Sieg wäre Rödertal Ostdeutscher Meister, bei Unentschieden Berlin! Die D1 hatte Bronze sicher, konnte befreit und ohne Druck aufspielen und wollte noch einmal zeigen, was in ihr steckt – für den Berliner Meister ging es um alles: Gold oder (nur) Silber. Die Berlinerinnen spielten über 20 Minuten ihre Manndeckung und die D1 zeigte, dass sie auch nach zwei Tagen in einer super konditionellen Verfassung war. Die Mädels vom TSC konnten selten die Bälle sauber rausspielen; oftmals war der HCL nur durch kleinere Fouls zu stoppen – ohne dass das Spiel ins Unfaire abglitt. Die Führung ging hin und her; zur Pause stand es 6:6. Am Ende war der TSC ein Tor vorn. Der HCL konnte eine halbe Minute vor Schluss zum 11:11 ausgleichen. Gut 5 Sekunden vor Ende noch einmal Ballgewinn für den HCL in der eigenen Hälfte, schnelles Umkehrspiel, Konter, Sprungwurf und TOR!!! 12:11? Nicht wirklich: die Sirene war eine Sekunde eher. Die Mädels aus Berlin jubelten. Die beste Mannschaft des Wochenendes hatte sich durchgesetzt und war verdient Ostdeutscher Meister geworden. Unsere Mädels jubelten auch! Bronze und fast den Meister geschlagen. Bei der Siegerehrung noch das letzte Highlight: Pünktlich zur Überreichung der Bronzemedaille an den HCL kam noch der eigens gerufene PND. Das Timing passte wie im Endspiel und wir hatten den Lacher auf unserer Seite.
Die Mädels haben ein tolles Turnier gespielt und sich mit einer Medaille belohnt. Der HC Leipzig kehrt zum achten Mal in Folge mit einer Medaille aus Wismar zurück. Vielen Dank an alle Unterstützer, vor allem die Eltern und natürlich unserem Förderverein, der den Großteil der Kosten gestemmt hat!! Glückwunsch noch einmal in die Hauptstadt an die Mädels und die Trainer vom TSC und nach Großröhrsdorf zu Gold und Silber.
G.H.