
Freitagnachmittag fuhr die D1 nach Frankfurt / O. um dort am Samstag (09.12.) das Weihnachts-Turnier des HSV Frankfurt zu bestreiten. Übernachtet wurde im Euro-Camp am Helene-See. Auch wenn die Räume im Wohnblock schon bessere Zeiten gesehen haben: die Zimmer waren geräumig und warm, die Duschen heiß, das Essen gut und die Abendversorgung der Betreuer vorbildlich. Am Abend wurde nicht nur das Trainingsspiel vom Vortag ausgewertet, das Team nutzte die Zeit um Trainingsinhalte mit etwas Theorie aufzuarbeiten und die Ausbildungsschwerpunkte für das Turnier zu verdeutlichen.
Da eine Mannschaft kurzfristig abgesagt hatte, war der Turnierplan in den Modus „Jeder gegen jeden“ geändert worden und wir hatten plötzlich das Auftaktspiel. Gegner war die polnische Mannschaft von Słubice I; die wollten wir uns eigentlich lieber erst einmal anschauen. Eine ordentliche Erwärmung war kaum noch möglich – dafür ein ordentliches Spiel! Wider Erwarten war es nicht die rustikale polnische Art, sondern eine Mannschaft, die spielerisch zum Erfolg kommen wollte. Słubice I wurde trotzdem mit 8:3 besiegt. 3 Spiele Pause und als nächstes die Mädels aus Potsdam. Die verzweifelten Angriffsbemühungen gegen eine gute HCL-Deckungsarbeit endeten in Frust, Zicken-Gebaren und ungestümes Anrennen. Die Leidtragenden waren unsere Mädels, die progressive Strafen bekamen und gar nicht wussten wofür – die Trainer auch nicht! Aber mit dem 11:0 konnte unsere Mannschaft sehr gut leben. Einige Schiris wahrscheinlich nicht. Die zeigten schon vor dem 3. Spiel auf ein, zwei unserer Spielerinnen. Was dann im Spiel gegen die Mädels vom TSC folgte war eine Farce, die selbst hartgesottenen neutralen Beobachtern und auch den Veranstaltern ungläubiges Staunen in die Gesichter trieb: bei 15 Minuten Spielzeit dauerten die TSC-Angriffe bis zu 3 Minuten; als man doch dann mal gewillt war Zeitspiel zu zeigen, wurde mehrmals eine zweistellige Anzahl von Pässen zugelassen; 6 Zeitstrafen gegen uns, die man dann auch noch gefühlte 2 Minuten den Spielerinnen verbal erklärte (wahrscheinlich damit der Unparteiische sich im Nachhinein selbst überzeugen konnte, dass er doch richtig lag); Freiwürfe, bei denen mehrere Angreifer im Neuner standen; und ein Kontertor, dem eine grobe Unsportlichkeit voraus ging, und welches mit einem vollen Fuß im Kreis abgeschlossen wurde. Aber es half nichts. Am Ende gewann der HCL mit 7:3 und wahrscheinlich gab es im Anschluss doch das gewünschte Gespräch zwischen Turnier-Verantwortlichen und Schiris, dass man den Mädchen in ihrer Entwicklung mit solchen Entscheidungen keinen Gefallen tut – weder denen, die regelkonform und aufopferungsvoll in der Abwehr arbeiten und für Nichtigkeiten Strafen bekommen, noch jenen, denen man vielleicht „helfen“ wollte.
Nach dem Mittagessen gab es ein 12:1 gegen Słubice II und ein 13:3 gegen den HSV Wildau, wobei man schon merkte, dass bei einigen gegnerischen Mädels so langsam die Kräfte nachließen. Das letzte Spiel des Turniers bestritt unsere Mannschaft gegen den Gastgeber. Die Veranstalter hatten beim Turnierplan ein glückliches Händchen: der HSV Frankfurt hatte bis dahin auch alle seine Spiele gewonnen, so dass es zu einem wirklichem Finale kam. Leider fielen einige unserer Mädchen wieder in alte Bewegungsmuster – die Konzentration und die Kräfte waren auch bei ihnen am Ende. Nach einem guten Start tat man sich eine Weile schwer; ließ im Angriff zu viel liegen. Einige Wechsel (Spielerinnen und Positionen) brachten am Ende wieder Stabilität in den Angriff. Am Ende gewann der HCL mit 7:3 und holte den Pokal nach Leipzig. Zu guter Letzt wurde noch das Burgerbüro in Frankfurt besucht, bevor es dann wieder im Dunkeln nach Hause ging.
Fazit: Die Mädels haben ein tolles Turnier gespielt und über weite Strecken die angestrebten Inhalte in Abwehr und Angriff umgesetzt – auch in unterschiedlichsten Besetzungen und auf verschiedenen Positionen. Erfreulich auch, dass das Manko der letzten Monate - das Umkehrverhalten in beide Richtungen, das Tempospiel nach vorn und die mangelnde Chancenverwertung - weit weg geschoben wurde. Trotz aller Jubelbegrüßung in Leipzig durch die Eltern sollte man aber nicht vergessen, dass einige Mannschaften (TSC; Frankfurt) reine 06er Mannschaften waren!
Ergebnisse: UKS Jedynka Słubice I : HC Leipzig 3:8
HC Leipzig : HSC Potsdam 11:0
Berliner TSC 06er : HC Leipzig 3:7
HC Leipzig : UKS Jedynka Słubice II 12:1
HSV Wildau 1950 : HC Leipzig 3:13
HC Leipzig : HSV Frankfurt (Oder) 7:3
G.H.